Dreimal Weltklasse in Bad Säckingen
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- Veröffentlicht am Sonntag, 20. Juli 2014 05:00
Der Bundestrainer strahlte, als ein klitzekleiner Sonnenmoment die Regenschlacht
bei der „Deutschen“ beendete. „Dieses Podium ist Weltklasse“, so Paul
Schaupp. Adelheid Morath hatte soeben ihren ersten Titelgewinn im olympischen
Cross Country eingefahren, ihre „Chefin“ und Teamkollegin Sabine Spitz Silber
verteidigt , Helen Grobert, noch Juniorin, sprang mit aufs Treppchen. „Alle waren
richtig gut drauf“, so BDR-Vizepräsident Udo Sprenger in Bad Säckingen.
So viele zufriedene Mienen – nach einer „Schlamm-Odyssee“, fast unglaublich. Der
Wettergott hatte die Schleusen über dem Hochrhein geöffnet. Man einigte sich darauf,
die spektakulärste Passage, MH-Level genannt, aus Sicherheitsgründen aus dem
Programm zu nehmen. „Zu gefährlich“, befand auch Paul Schaupp. Unterwegs wurden
Mensch und Material auf eine harte Probe gestellt. Dreckverschmierte Gesichter, an
einem Rad gingen fast gleichzeitig Sattel und Bremse entzwei, platte Reifen gehörten
zur Tagesordnung.
Adelheid Morath (29) mochte erst im Ziel zu realisieren, was sie vollbrachte hatte.
Dann brach es förmlich aus ihr heraus. Ein Traum ist erfüllt. „Ich bin stolz, happy und
danke allen, die mir geholfen haben, hinter mir stehen.“ Noch auf der Zielgerade gab sie
TV Südbaden das OK für einen Studiobesuch am Montag. „Das mache ich gerne.“ Sabine
Spitz hatte sich mit der 22-jährigen Helen aus dem benachbarten Waldshut ein packendes
Duell um Platz 2 geliefert. „Vor dem Labyrinth kam ich nochmals vorbei.“ Das reichte für
Silber. Obgleich die Süd-Badenerin aufgrund von Magenproblemen nicht wie gewohnt
attackieren konnte. „Das hat mich doch aus dem Rhythmus gebracht. Aber Adelheid war
auch superstark.“
Die Medienvertreter insistierten ob der schwierigen Bedingungen, vor allem in den Bergab-
Passagen. Für die Olympiasiegerin von 2008 kein Thema. „Alles war absolut fahrbar.
Wir betreiben einen Outdoor-Sport und wollen keine betonierten Straßen.“ Apropos Strecke.
Die Runde von Bad Säckingen hielt auch unter Extrembedingungen den Anforderungen stand.
Die Referenz für weitere Top-Events unterhalb des Eggbergs.